Chaos bei der Zulassung zu Studiengängen umgehend beenden

07.03.2009

BDK fordert rasche Umsetzung des künftigen Verfahrens beim Hochschulzugang

Zeitgleich mit der Kultusministerkonferenz (KMK) tagte die Bundes-Direktoren-Konferenz (BDK) in Bochum. Sie beschäftigte sich wie die KMK unter anderem mit der Frage, wie das künftige Verfahren zur Hochschulzulassung geregelt werden soll. Angesichts der schulpolitischen Entwicklung in einigen Ländern sprach sich die BDK außerdem für ein starkes Gymnasium auf hohem Niveau und mit einem klaren Profil aus, das einen wesentlichen Beitrag zur notwendigen Elitebildung in Deutschland leistet. Auf der Tagung wurde zudem mit Herrn Oberstudiendirektor Dr. Rainer Stein-Bastuck (Saarland) ein neuer Bundesvorsitzender gewählt.

Hochschulzulassungsverfahren (Anlage 1)
Mit Blick auf die künftige Servicestelle forderte die BDK wie bereits im Jahr 2003 KMK und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Besonderen auf

  • die Umsetzung eines effizienten neuen Zulassungsverfahrens noch vor den doppelten Abiturjahrgängen der Länder mit hohen Abiturientenzahlen sicher zu stellen, also bereits zum Wintersemester 2010/11
  • die Hochschulen dazu zu verpflichten, an dem Verfahren teilzunehmen, und so Lücken im System zu verhindern.

Die BDK hatte bereits bei der Einführung örtlicher Zulassungsverfahren im Jahr 2003 befürchtet, dass diese Verfahren von Universitäten wie von Studienwilligen wegen ihrer Unübersichtlichkeit nicht würden bewältigt werden können. Genau diese Befürchtung hat sich bewahrheitet. Die BDK fordert daher erneut, dass die Abiturdurchschnittsnote das entscheidende Gewicht bei der Zulassung zu Studiengängen sein muss und dass die Kriterien für die Zulassungsverfahren offen gelegt und zertifiziert werden müssen.

BDK positioniert sich in der Diskussion um längeres gemeinsames Lernen (Anlage 2) In Kenntnis und Würdigung der unterschiedlichen Schulformen und angesichts der anhaltenden (schul-)politischen Diskussion um „längeres gemeinsames Lernen“ stellt die BDK fest, dass es unabhängig von ihrer sozialen Herkunft am Ende der 4. Jahrgangsstufe Schülerinnen und Schüler gibt, deren Fähigkeiten und Anlagen das Gymnasium in besonderer Weise gerecht wird. Sie zu vernachlässigen oder zu unterfordern behindert eine für unsere Gesellschaft überlebensnotwendige Elitebildung. Dieses Ziel erreicht das Gymnasium bundesweit nachweislich in hoher Qualität und ist deshalb für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes unverzichtbar.

Neuwahl des Vorstands

Der Wechsel an der Spitze der Bundesvereinigung der Oberstudiendirektoren war durch die Pensionierung der bisherigen Vorsitzenden, Barbara Loos, Bayern, notwendig geworden. Sie war seit 1991 Mitglied, seit 2001 Vorsitzende der BDK. Neuer Vorsitzender ist Oberstudiendirektor Dr. Rainer Stein-Bastuck, Gymnasium am Krebsberg in Neunkirchen, Saarland. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden gewählt: Elke Richter, Humboldt-Gymnasium in Radeberg, Sachsen, Christa Sanders-Terhorst, Altes Gymnasium in Bremen, Volker Räuber, Carl-Schurz-Schule/ Gymnasium in Frankfurt/Main, Hessen. Schatzmeister ist Konrad Großmann, Friedrich-Rückert-Gymnasium in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen. 
Die BDK ist das ausführende Organ der Bundesvereinigung der Oberstudiendirektoren, deren Ziel die  Förderung  des  Gymnasiums  im  Rahmen  des  gegliederten  Schulsystems  ist.  Von  den  3150 Direktoren   von   Gymnasien   in   Deutschland   sind   2200   über   ihre   Landesverbände   in   der Bundesvereinigung organisiert. 

Bochum, 7. März 2009



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