Lübbenauer Erklärung

Lübbenau, 24.09.2015

Deutschland braucht gute Lehrer- BDK fordert die sachgerechte Umsetzung der KMK-Standards in der Ausbildung der Gymnasiallehrkräfte

Schülerinnen und Schüler haben Anspruch auf gut ausgebildete Lehrkräfte. Trotz der Bemühungen der KMK, wie sie in ihrer Entschließung vom 06.12.2012 (Ländergemeinsame Anforderungen für die Ausgestaltung des Vorbereitungsdienstes) zum Ausdruck kommen, entspricht die Ausbildung der Gymnasiallehrkräfte nach Meinung der BDK aber immer noch nicht dem angestrebten Qualitätsniveau und den aktuellen Anforderungen.

Die BDK stellt fest:

  • Die für das Gymnasium erforderliche fachwissenschaftliche Qualifikation ist häufig nicht gewährleistet.
  • Studienreferendarinnen und –referendare werden als billige Aushilfslehrer missbraucht.
  • Notwendige Ausbildungsziele werden Sparzielen geopfert.
  • Unterschiedliche, sich zum Teil widersprechende Ausbildungsordnungen in den Ländern führen zu qualitativ nicht vergleichbaren Bedingungen.

Daher fordert die BDK eine schulartspezifische Lehrerausbildung für das Gymnasium.

Im Einzelnen bedeutet das:

  • fachwissenschaftliche Bildung als Schwerpunkt des Studiums (mindestens zwei Drittel der Regelstudienzeit) sowie Ergänzung durch schulpraktische Anteile an den Gymnasien
  • ein mindestens 18-monatiger Vorbereitungsdienst mit Einstellung der Lehramtsanwärter um die Schuljahresmitte
  • eine vorbereitende intensive Ausbildung in der Schulpraxis und erst danach ein volles Schuljahr mit betreutem und selbständigem Unterricht
  • Sicherung der Ausbildungsqualität durch einen höheren Anteil des betreuten Unterrichts
  • eine angemessene Unterrichtsentlastung der schulischen Mentoren.

Die Erfüllung dieser Forderungen sichert die Qualität von Lehrerausbildung und Unterricht und kommt den Schülerinnen und Schülern unmittelbar zugute.
Gerade in der jetzigen Situation benötigt Deutschland Lehrkräfte, die den gestiegenen vielfältigen Anforderungen gewachsen sind.

Lübbenau, 24. September 2015

Oberstudiendirektor Dieter Brückner
Bundesvorsitzender



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