Grundsatzerklärung: Zukunftsfähige Bildung im Zeitalter der Digitalisierung

Saarbrücken, 09.03.2018

Die Gymnasien sind für eine strategische und vorausschauende Gestaltung von Bildung in der digitalen Welt prädestiniert. Wir fordern daher die Einbeziehung in die Entscheidungsprozesse des nationalen Bildungsrats und in die entsprechenden Ländergremien.
Unsere Schülerinnen und Schüler sind zukünftige Verantwortungsträger in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir nehmen unsere pädagogische Aufgabe wahr, sie auf ihre Rolle in der Gesellschaft von morgen vorzubereiten.

Wir erwarten von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, umgehend die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass wir unseren gymnasialen Bildungsauftrag auch im Zeitalter der Digitalisierung weiter erfolgreich erfüllen können.

I. Die BDK begrüßt ausdrücklich die entsprechenden Initiativen der KMK und die Ankündigung des Koalitionsvertrags zur Bildung in der digitalen Welt.
Bund, Länder und Kommunen müssen die notwendigen sächlichen und personellen Voraussetzungen schaffen, alle Schulen angemessen ausstatten sowie eine professionelle Systembetreuung und hohe Datensicherheit gewährleisten.
Genauso unerlässlich ist die zeitnahe und nachhaltige Aus- und Fortbildung aller Lehrkräfte, damit sie die veränderten Lernprozesse kompetent gestalten können.

II. Die gymnasialen Lehrkräfte werden die Entwicklung von Bildung im digitalen Zeitalter aktiv gestalten und voranbringen. Digitale Medien werden verstärkt Einzug in alle fachlichen und überfachlichen Curricula halten. Für uns gilt dabei der Grundsatz, dass die Technik der Pädagogik dient.
Unser erklärtes Ziel ist es, durch die Nutzung digitaler Medien Freiräume für eine noch stärkere Interaktion zu schaffen und damit die Rolle der Lehrkraft zu stärken. Sie ist erwiesenermaßen ein entscheidendes Kriterium des Erfolgs schulischen Lernens. Bereits etablierte Formen selbstorganisierten und projektartigen Lernens werden weiter gestärkt und neue Formen des eigenverantwortlichen Lernens können entwickelt werden. Unsere Gymnasien nutzen den Einsatz digitaler Medien in den einzelnen Fächern dazu, die wissenschaftspropädeutische Fachlichkeit als Merkmal gymnasialer Bildung zu intensivieren. Damit nehmen wir die Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien neben den fachlichen, methodischen, personalen und sozialen Kompetenzen als weiteres Ziel gymnasialer Bildung auf.

III. Traditionell vermitteln Gymnasien im Rahmen einer vertieften Allgemeinbildung die Fähigkeit zu kritisch- re ektierendem und problemlösendem Denken.
Wir versetzen unsere Schülerinnen und Schüler in die Lage, Phänomene der Digitalisierung sicher einschätzen, bewerten und weiterentwickeln zu können.

Unsere Abiturientinnen und Abiturienten können sich souverän und kompetent in einer digitalisierten Welt bewegen.
Sie begegnen der Digitalisierung aufgeklärt. Sie können so neben den Chancen auch die Risiken und Gefahren einer entgrenzten Digitalisierung für demokratische Gesellschaften erkennen. Sie sind motiviert, auch in einer digitalisierten Welt humanistische Werte zu vertreten und für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten.

Genau das ist unsere Verantwortung als Gymnasium.



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